Auf ein Wort - Dezember 2014

Hallo Nachbarn!

Im kommenden Jahr wird unsere „Scholle“ 120 Jahre alt. Deshalb stellt sich die Frage: 120 Jahre – und nun?

Auch wenn der mehr als 125 Jahre alte Genossenschaftsgedanke immer wieder belächelt wird, so glaube ich, dass das genossenschaftliche Wohnungswesen in unserer Stadt und in unserem Land nach wie vor eine hohe Bedeutung hat und sich das Genossenschaftsgesetz bewährt hat. Es gibt über 2.000 Wohnungsbaugenossenschaften in ganz Deutschland. Diese Unternehmensform ist bekannt dafür, dass die Wohnungen nicht zu Spekulationsobjekten verkommen. Genossenschaftliches Wohnen bietet ein lebenslanges Wohnrecht, hohe Sicherheit, gerade auch für Familien mit Kindern.

Genossenschaftsmitglieder sind „Mieter mit Stimmrecht“ und „Mieter im eigenem Haus“, das heißt, sie haben erhebliche Mitbestimmungsrechte und sind grundsätzlich vor Kündigungen geschützt. Wohnungsbaugenossenschaften vermitteln eine besondere Form des Eigentums, nämlich Gemeinschaftseigentum. Umso bedauerlicher finden wir es, dass es auch in der Scholle eine steigende Anzahl von Bewohnern gibt, die sich immer mehr als „Mieter“ denn als Mitglied einer Genossenschaft sehen. Ist der Baugenosse aus der Mode gekommen?

All diejenigen, die den genossenschaftlichen Gedanken hochhalten, sind seit vielen Jahren im Beirat der „Freien Scholle“, der Arbeiterwohlfahrt und alle sozialen Einrichtungen unserer Genossenschaft ehrenamtlich tätig. Sie stellen unzählige Stunden ihrer Freizeit zur Verfügung, um ein attraktives Angebot von Gemeinschaftsveranstaltungen für Jung und Alt zu organisieren. Veranstaltungen, die immer wieder steigende Teilnehmer- bzw. Besucherzahlen aufweisen können. Dieses Mitteilungsblatt wird erneut ausführlich darüber berichten. Aufsichtsrat und Vorstand sagen „Danke“ dafür.

An die vielen anderen Genossenschaftsmitglieder richte ich den Appell: Machen Sie mit im Beirat! Diese große Anzahl von Gemeinschaftsveranstaltungen stellt eine aktive, zeitgemäße Sozialpolitik dar. Sie lässt die Genossenschaftsmitglieder näher zusammenrücken und sorgt so auch für einen besseren nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Denken wir alle mal darüber nach, was wir in Zeiten des zunehmenden Egoismus nicht nur für uns, sondern vielmehr für die anderen tun können. Zu Gesprächen und Ideenaustausch stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Ich hoffe sehr, dass Sie in dieser vor uns liegenden Adventszeit die Ruhe und Besinnlichkeit finden werden, an Zurückliegendes zu denken und Geschehnisse eventuell aufzuarbeiten. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches, friedvolles und ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2015.


 im Dezember 2014